Den Prolog und das erste Kapitel hatte ich bereits vorher in einer Leseprobe überflogen, hab mich dann aber doch gefreut, das Ganze noch einmal genauer zu lesen. Dass Flatternder Vogel aufgetaucht ist, fand ich unglaublich schön und es ist total witzig, wie diese kleine Kätzin plötzlich ihren großen Bruder Wolkenhimmel herumkommandiert. Auch dass die Anführer wohl jetzt öfter die Sternenkatzen sehen, finde ich schön und rührend, vorallem bei Windläufer und ihren Jungen.
Ich hatte aber eigentlich nach Der leuchtende Stern erwartet, dass alle auf Grauer Flug (bzw. wars da nicht eigtl am Ende Donner, der für ne Teilung war?) hören. Es hat mich ernsthaft erstaunt, dass die doch noch alle so in den Gruppen wie vorher leben. Es gab dann zwar bald nach Buchbeginn eine Entscheidung aber das war ja eigentlich Monde später. Wer war denn da gegen eine Teilung? Großer Schatten war ja schnell davon zu überzeugen, in den Kiefernwald zu ziehen. Das hatte sie ja vorher schonmal vorgeschlagen. Donner hat in Der leuchtende Stern doch die Idee gehabt. Grauer Flug ist jetzt auch dafür. Wer hat denn dann bitte dagegen argumentiert? Naja, ich hinterfrage diese Logik mal nicht.
Auf jeden Fall finde ich es schön, dass sich jetzt endlich die finalen Gruppen grob gebildet haben und eigentlich alle am Ende (als Grauer Flug wieder ins Moor geht) zufrieden mit ihrem Zuhause sind.
Jetzt ist es mit meiner Geduld mit Wolkenhimmel aber wirklich vollends vorbei. Ich hatte wirklich gehofft, dass er doch noch irgendwie einen Wandel vollzieht und zu einer guten Katze wird. Aber es wird jetzt offenkundig, dass es wirklich sein Charakter ist, der irgendwie mit keinerlei Zusammenarbeit verträglich ist und dass er herumkommandieren _muss_ und einfach nur Schwachsinn redet. Donner hat vollkommen recht als er sagt, dass Wolkenhimel nur eine dumme Entscheidung nach der anderen fällt und einfach nicht mit sich reden lässt. Ich meine, Flatternder Vogel hat kein verdammtes Wort davon gesagt, dass sie sich zusammenschließen sollen, da war nicht einmal ein winziger Hinweis darauf. Genau wie Funkelnder Bach später. Aber nein, Wolkenhimmel hat natürlich immer recht. Und anstatt einfach zu akzeptieren, dass nicht alle seiner Meinung sind, ist er beleidigt und will sie fast schon zwingen, sich ihm anzuschließen. Da ist es doch nur normal, dass Donner ihm vorwirft, dass er nur noch mehr Katzen unter sich haben will.
Dann die Sache mit Himmelsstern: Ich kann sie einfach nicht ausstehen. Sie ist eine manipulative Schleimerin, die genau weiß, wie sie ihre Vorzüge einzusetzen hat. Sie mag zu Wolkenhimmel passen aber ich finde es überhaupt nicht gut, dass auch die anderen Katzen sie jetzt einfach akzeptieren. Klar, ewig kann man nicht nachtragend sein aber das war echt ein krasser Verrat von ihr und ich finde es seltsam, dass Großer Schatten ihr gegenüber viel offener ist als Wolkenhimmels eigene Gruppe. Und ich _hasse_ Wolkenhimmel echt für den letzten Satz im Buch. Er würde die anderen Katzen zwingen, ihm bei Himmelssterns Rettung zu helfen, wenn sie es nicht freiwillig tun würden. Wie widerlich ist das denn bitte?!
Also ich bin ehrlich gesagt ziemlich geladen gewesen nach Ende des Buches und würde Wolkenhimmel am liebsten selbst mal die Krallen durchs Gesicht ziehen. Wobei da wohl offensichtlich wirklich gar nichts mehr zu retten ist. Alle Hoffnung, die ich in ihn gesetzt habe, wurde enttäuscht und jetzt soll er einfach bleiben wo der Pfeffer wächst.
Auch genervt hat mich die Tatsache, dass in Der Leuchtende Stern überhaupt nichts von den Katzen in den Bergen erzählt wurde und Sonnenschatten und Sanfter Regen jetzt einfach auftauchen. Ich verstehe es immer noch nicht, warum die das in den deutschen Büchern halt weggelassen haben. So kommt das doch sehr überraschend, auch wenn es eigentlich schön ist, nochmal eine kleine Verbindung in die Berge zu haben und Katzen wiederzusehen.
Sanfter Regen wirkt hier meiner Meinung nach aber auch wesentlich ruppiger und unfreundlicher als im ersten Band, mit sehr spitzer Zunge. Andererseits hat immerhin mal jemand zu Wolkenhimmel durchdringen können. Auch wenn ich es ehrlich gesagt schade fand, dass ihm doch wieder alle verziehen haben am Ende. Er lernt es ja doch nicht.
Cool fand ich auch, dass Sonnenschatten aufgetaucht ist. Es tat mir echt leid für ihn, dass er diese Reise praktisch umsonst gemacht hat und seinen Vater nie kennenlernen konnte. Aber ich hoffe, dass er auch bei Großer Schatten glücklich wird.
Die ganze Geschichte mit Schlitzer finde ich irgendwie gleichzeitig sowohl interessant als auch langweilig. Interessant ist, dass es dieses Tribut-System vorher in den Büchern noch nicht direkt gab. Also dass die Streuner alle anderen Katzen dazu gezwungen haben, für sie zu jagen. Ich glaube, bei allen anderen Streunergruppen war es einfach so, dass die sich genommen hatten was sie wollten. Das System hier ist mal was neues. Auch eine Entführung ist... naja, okay, nicht ganz so originiell aber auch nicht unbedingt üblich. Andererseits kann das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schon wieder eine Streunergruppe ist, vermutlich sogar teilweise die selbe, die vorher an Einauges Seite gekämpft hat.